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Literatur

Präambel

Im Fach Literatur werden neben fachlichen Kompetenzen auch solche erworben, die vor allem mit Blick auf die Persönlichkeitsbildung der Schüler/innen bedeutsam sind. Das Fach Literatur unterstützt das ganzheitliche Bildungsverständnis unserer Schule in besonderer Weise. In Ergänzung zum Literaturunterricht (vgl. Präambel des Faches Deutsch) dient die dem Fach zu Grunde liegende Methodik der Werkstattarbeit durch das hohe Maß an Eigenständigkeit und Eigeninitiative der Persönlichkeitsbildung der Schüler/innen. „Literatur und Kunst sind auf ihre Weise von besonderer Bedeutung: Denn sie bemühen sich um das Verständnis des Wesens des Menschen, seiner Probleme und Erfahrungen bei dem Versuch, sich selbst und die Welt zu erkennen und zu vollenden; sie gehen darauf aus, die Situation des Menschen in Geschichte und Universum zu erhellen, sein Elend, seine Freude, seine Not und seine Kraft zu schildern und ein besseres Los des Menschen vorausahnen zu lassen.“ (Gaudium et Spes 62)
Im Unterricht des Faches Literatur wird den Schüler/innen Möglichkeit, Zeit und Raum gegeben, die eigenen Ideen zum Gegenstand des Arbeitens zu machen und diese selbstbestimmt weiterzuentwickeln. Da die individuellen Ideen immer auch in ein gemeinsames kreatives Projekt, in ein gemeinschaftlich formuliertes Ziel, eingefügt werden müssen, wird die Kompetenz zur Teamfähigkeit geschult. Die kreative Arbeit und ihre Präsentation erfordern die Bereitschaft, sich den Mitschüler/innen gegenüber persönlich zu öffnen und sich ihrem Urteil zu stellen. Das Fach Literatur leistet damit einen wichtigen Beitrag zur Ausbildung der Kritikfähigkeit und zu einem rücksichtsvollen, fairen Umgang miteinander. Theater als ästhetisch-expressive Weltbegegnung. Die Literaturkurslehrer des Suitbertus-Gymnasiums sehen in der darstellenden Kunst die Möglichkeit der imaginativen und kreativen Aneignung von Welt, bei der eine Auseinandersetzung mit der Wirklichkeit stattfindet und ihre potentielle Veränderbarkeit erforscht wird. Dabei ermöglicht die symbolische Welt des Theaters vielfältige kreative Weltentwürfe. Kommunikation durch und über Theater bewirkt einen Erkenntnisgewinn, der emanzipatorische Kraft hat. Über den schulischen Rahmen hinaus wird die Basis für ein lebenslanges Interesse an den Formen darstellender Künste und ihrem gesellschaftlich innovativen Potential geschaffen. Das Fach Literatur ist in der gymnasialen Oberstufe dem sprachlich-literarisch-künstlerischen Aufgabenfeld zugeordnet. Es wird am Suitbertus-Gymnasium seit dem Jahr 2000 in Form eines einjährigen Grundkurses mit drei Wochenstunden angeboten, während der Zeit von G9 in der Jahrgangsstufe 12, seit G8 in der Jahrgangstufe 11. Das Unterrichtsfach Literatur kann in der Qualifikationsphase als Teil des Wahlpflichtangebotes alternativ zu den Fächern Kunst und Musik gewählt werden, wird aber im Gegensatz zu diesen Fächern nur ein Jahr unterrichtet. Literatur kann somit nicht als Abiturfach eingebracht werden. Es gab bis zum Jahr 2012 am Suitbertus-Gymnasium einen Fachlehrer, der nach einer einjährigen Fortbildung jährlich einen Grundkurs durchführte. Seit 2012 gibt es eine weitere Kollegin, die einen zweiten Grundkurs anbietet. Bis 2012 lag der Schwerpunkt auf dem Bereich „Kreatives Schreiben“. Seitdem sind die Bereiche „Theater“ und „Medien“ ergänzt worden. Die unterschiedlichen Bereiche „Schreiben“, „Theater“ und „Medien“ werden im Fach Literatur nach dem Werkstatt-Konzept realisiert. Je nach Ausdrucksmöglichkeiten der Schüler/innen können innerhalb der einzelnen Projekte multimediale Kombinationen der verschiedenen Gestaltungsformen entstehen.


Der Schwerpunkt des Faches liegt in einem produktions-ästhetischen Umgang mit Literatur und nicht in der analytischen Auseinandersetzung mit Texten wie es zum Beispiel im Deutschunterricht der Oberstufe üblich ist. Besonderheiten wie Kreativität, Prozess- und Produktionsorientierung stehen in diesem Fach im Vordergrund. Vor allem die Selbstorganisation und die Kreativität der Schüler/ innen sollen in diesem Prozess gefördert werden. Der Kurs wird immer mit einer öffentlichen Präsentation in Form einer Aufführung (Theateraufführung, Sprechoper, Hörspielvorführung, Lesung o.ä.) und einer anschließenden Wirkungsanalyse abgeschlossen (vgl. Richtlinien NRW¹, S. 5ff). In den Phasen vor der Präsentation müssen die Schüler/innen mit zusätzlichen Unterrichtsterminen (Proben, Bühnenaufbau) rechnen. Im Sinne einer Öffnung der Schule nach außen ist die Einladung von Künstlern, Autoren, Experten (z. B. Frau Lorenz, Theaterpädagogin des Düsseldorfer Schauspielhauses) und der Besuch von Theatervorstellungen vorgesehen. Frau Lorenz hat in den Jahren 2012 und 2013 jeweils einen mehrtägigen Blockkurs für die Schüler/innen des Literaturkurses im Düsseldorfer Schauspielhaus durchgeführt. Dieser Basiskurs „Schauspiel“ dient in der ersten Erarbeitungsphase der Unterrichtssequenz „Theater“ dazu, unterschiedliche theatralische Ausdrucksformen und ausgewählte Aspekte des szenischen Spiels zu erproben und zu reflektieren. Neben Atemübungen und Sprechübungen werden Übungen zur Raumnutzung auf der Bühne, chorisches Sprechen und erste Szenenproben professionell angeregt. Es ist für die Schüler/innen immer eine besondere Erfahrung, das Düsseldorfer Schauspielhaus „hinter der Bühne“ zu erleben und die Probebühnen des Hauses zu nutzen. Im Schuljahr 2013 kam es auch zu einer Zusammenarbeit eines Literaturkurses mit der Kunsthalle Düsseldorf. Der Performance-Künstler Jörg Steinmann erarbeitete und inszenierte mit dem Literaturkurs das „Shouting Kollektiv“, eine Sprechoper, die auf verschiedenen öffentlichen Plätzen der Düsseldorfer Altstadt aufgeführt wurde.