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Schulpastorales Konzept

Pastorales Konzept des Erzbischöflichen Suitbertus-Gymnasiums in Düsseldorf-Kaiserswerth
 

1. Selbstverständnis/Zielsetzung

„Ich bin gekommen, dass sie das Leben haben und es in Fülle haben.“ (Joh 10,10b)

Das Suitbertus Gymnasium in Düsseldorf-Kaiserswerth bildet einen Lebensraum, in dem der Geist des Evangeliums alle Formen schulischen Handelns wie ein Sauerteig durchdringen soll und jedem Einzelnen hilft, sein Leben intellektuell und emotional zu meistern und Verantwortung für sich selbst und füreinander zu übernehmen. Dazu ist es nötig, dass sich das gesamte Kollegium, jeder auf seine individuelle Weise an der Gestaltung dieses religiösen Lebens beteiligt. Lehrer, Eltern und Schüler sollen sich als Träger des Geistes Gottes verstehen lernen, im Rahmen entsprechender Angebote aktiv handelnd.

Besondere Bedeutung kommt an unserer Schule dabei der Verbindung von Glauben, Wissen und konkreten Lebensherausforderungen zu. Den Glauben an Jesus Christus zu wecken, zu entfalten, sowohl spirituell als auch intellektuell zu vertiefen und in all seinen Dimensionen als heilsam und tragfähig erfahrbar zu machen, ist das Anliegen der Schulgemeinde.

Die Umsetzung ist ein fortwährender Prozess, der immer wieder der Evaluation bedarf und offen bleiben muss für Modifikationen, um den Lebensbedingungen der Schüler, Eltern und Lehrer gerecht zu werden. So dokumentiert das vorliegende Konzept das derzeitige religiöse Leben am Suitbertus-Gymnasium, nennt aber auch Aufgaben und zeigt Perspektiven. Es ist integrierter Bestandteil des Schulprogramms /Schulprofils.

 

2. Bedingungen

Das Suitbertus-Gymnasium verfügt über eine solide personelle und materielle Grundausstattung.

Die Schule hat mit Pfr.Johannes Wirthmüller einen eigenen Schulseelsorger mit Fakultas für Religion, Deutsch und Italienisch. Er trat seinen Dienst 2009 gemeinsam mit der Schulleiterin, Claudia Haupt, an (Fakultas Religion/Deutsch), wird von ihr bei allen Fragen der Schulentwicklung beteiligt, ist Mitglied des Kriseninterventionsteams und gehört den maßgeblichen Beratungsgremien an, bei klarer Abgrenzung der eigenen Rolle. Der Schulseelsorger stimmt seinerseits seelsorgliche Belange mit der Schulleiterin ab, die, selbst Theologin, ein authentisches religiöses Leben am Suitbertus-Gymnasium nachdrücklich befördert. Elf Lehrer/innen verfügen über die Fakultas für Katholische Religionslehre, zwei über die für Evangelische Religionslehre. Die Fachgruppe Katholische Religionslehre setzt sich in besonderem Maße für die seelsorglichen Belange der Schulgemeinde ein. Sie hat in der Vergangenheit das derzeitige pastorale Angebot mit entwickelt und ist an der Durchführung maßgeblich beteiligt. Weitere Lehrer/innen, Eltern und Schüler/innen stehen für Aufgaben im Rahmen pastoraler Angebote zur Verfügungen.

Die Schule besitzt mit dem ehemaligen Kapuzinerkloster Kaiserswerth als Kerngebäude eine eigene Kirche(=Schulkapelle), die dem Hl.Antonius von Padua geweiht ist und Platz bietet für etwa 150 Personen. Sie ist mit einer historischen Orgel, einer Lautsprecheranlage und div. technischem Gerät ausgestattet. Die fachwissenschaftliche und –didaktische Bibliothek/Mediothek befindet sich in einem eigenen, der Fachgruppe Religion zugeordneten Raum, der vielfältig nutzbar ist. Ein im Jahr 2009 fertiggestellter Meditationsraum erwies sich als zu klein projektiert. Er wird derzeit vor allem von der Streitschlichtung genutzt.

Die Schule vermittelt auch durch ihr äußeres Erscheinungsbild ihre Prägung. Neben dem Kirchengebäude heben christliche Zeichen und Symbole besondere Orte des Schulgeländes hervor: z.B. Eingang, Schulhof, Kreuzgang, Treppenhaus. Kreuze hängen in allen Schulräumen.

Die Schule und der umgebende Stadtteil Kaiserswerth verfügen über eine lange kirchliche/christliche Tradition. Exemplarisch- stehen dafür Suitbertus, Friedrich von Spee, Theodor und Friederike Fliedner, die Kapuziner und schließlich die Schwestern von Armen Kinde Jesu, die jungen Frauen im 20. Jahrhunderts durch stetige Anpassung des Suitbertus-Gymnasiums an die Erfordernisse einer staatlichen Anerkennung den Weg zum Abitur eröffneten. Diese Traditionen sind im Umfeld der Schule teilweise noch spürbar (breites soziales Engagement beider Kirchen, Feste/Schützenvereine, Kirchenzugehörigkeit/-verbundenheit, traditionell kirchliche Familienfeiern, bes. Taufe, Erstkommunion, Hochzeit, Begräbnis). Im schulischen Alltag ist aber spürbar, dass diese Traditionen nicht mehr als gelebt vorausgesetzt werden können. Etwa 18% der ca. 1050 Schüler/innen sind evangelisch. Einzelne Schüler/innen gehören anderen Religionen an oder sind nicht getauft.

Im Übrigen gehören Kaiserswerth und die umliegenden Gebiete des Düsseldorfer Nordens seit Jahrzehnten zu den bevorzugten Wohnlagen der Stadt. Das bedeutet mehr Fluktuation und einen hohen Anteil der Milieus, die gemäß der Sinus-Studie 2005 der Kirche eher fern stehen (Etablierte, Postmaterielle, Moderne Performer). Gleichwohl erweist sich die Schulgemeinde als eine relative, schulformentsprechende Durchmischung, mit dem Schwerpunkt auf den Traditionellen- und den Mainstream-Milieus. Die christliche Glaubenspraxis divergiert entsprechend. Aber auch Grundsätze von Erziehung und Bildung müssen in einer zunehmend pluralistischen Welt immer wieder neu gebildet werden. (Familien/Eltern sind nicht selten verunsichert und suchen Orientierung/Unterstützung.) Und Phänomene wie Leistungsdruck, Materialismus und Egozentrik stellen zuweilen eine Herausforderung bei der Wahrung des Schulprofils dar. Andererseits zeichnet sich das Suitbertus-Gymnasium durch ein überdurchschnittliches Leistungsniveau (z.B. Abitur, Wettbewerbe vieler Fachrichtungen, Kooperationspartner Wirtschaft) seine Vielfalt an außerunterrichtlichen Aktivitäten (z.B. Orchester, Theater, Schülerzeitung, Quantenphysik) und ein hohes Spendenaufkommen aus. Ehemalige stellen ihren Sachverstand zur Verfügung und Eltern wirken dezidiert an der Gestaltung des Schullebens mit.

Die Schulgemeinde des Suitbertus-Gymnasiums nimmt Glaubenszweifel und Religionskritik ernst. Sie begegnet

ihnen, indem sie die Antwort des christlichen Glaubens auf die verschiedenen Herausforderungen des Lebens im Alltag formuliert und gewissenhaft erprobt. Darüber hinaus gibt es ein ständiges Angebot, diesen Glauben als heilsam und tragfähig zu erfahren und zu vertiefen: implizit, insofern er als „Sauerteig“ den Schulalltag durchdringt, und explizit im Rahmen besonderer pastoraler Angebote.

 

3. Grundhaltungen/Schulkultur

Für viele Schüler/innen wie Eltern hängt die Glaubwürdigkeit des christlichen Profils unserer Schule von den persönlichen Erfahrungen in Begegnungen mit Lehrer/innen, der Schulleitung, den Mitarbeiter/inne/n und dem Schulseelsorger ab. Insofern diese Begegnungen von der christlichen Haltung wertschätzender Zuwendung geprägt sind, handelt es sich durchaus um Erfahrungen gelebten Glaubens. Hierzu sei auf das Schulprofil verwiesen, das die Vorbildfunktion Jesu für Haltungen, Umgang und pädagogische Begleitung herausstellt und erläutert: „Im Zentrum der Ethik Jesu steht die Menschenwürde, die jedem zukommt, da sich jeder als Abbild Gottes, als unverwechselbar und einmalig und als von ihm geliebt verstehen darf. Für unseren Umgang miteinander ist diese Einsicht fundamental. Auf ihr beruhen viele unserer (Schul-) Regeln/Normen und die Beachtung von Gütern und Werten (wie z.B. Achtung des Lebens, Toleranz, Gerechtigkeit, Gleichberechtigung, Freiheit).“ Auf dieser Einsicht gründen auch die Haltungen, die die Schüler/innen, Eltern und Lehrer am Suitbertus-Gymnasium erfahren bzw. praktizieren sollen. Hierzu konkretisiert das Schulprofil:

„Haltungen im täglichen Miteinander (z.B. Wahrhaftigkeit als Grund jeden Sozialverhaltens; Eingestehen können von Fehlern; Leistungs- und Anstrengungsbereitschaft im Sinne des Engagements für das Gemeinwohl; Vergeben-Können),

Haltungen im Bezug auf die eigene Person (z.B. Selbstachtung und Selbstkompetenz; Lebensbejahung; Lebensfreude; Beherrschtheit; Annehmen der eigenen Grenzen und Fähigkeiten – als veränderbare Größen verstanden -; Tapferkeit als Haltung des Standhaltens),

Haltungen in Arbeitsprozessen (z.B. Ausdauer, Gründlichkeit, Genauigkeit; Aushalten von Widerständen; Diskursfähigkeit; Bereitschaft sich helfen zu lassen und zusammen zu arbeiten).“

Diese Grundhaltungen werden in allen Begegnungsmomenten von Schüler/innen, Eltern und Lehrer/inne/n praktiziert bzw. eingeübt. Vor allem gilt dies für die Zeit des Unterrichts. Aber auch darüber hinaus, in den Pausen, in außerunterrichtlichen Gesprächen und Veranstaltungen. Das heißt auch eine Gesprächskultur pflegen, genau hinschauen, Vereinbarungen einhalte/-fordern. Das heißt aber auch darauf zu achten, dass die Arbeitsbelastung aller Beteiligten noch Raum lässt für den Blick aufeinander und das Gespräch miteinander. Zur Unterstützung werden spezielle Fortbildungen durchgeführt, auch für das gesamte Kollegium, auf Lehrer- und Pflegschaftskonferenzen werden Fragen des Miteinanders regelmäßig thematisiert, ggf. unter Hinzuziehung von Experten, gleiches gilt für die Schulentwicklungsgruppe(s.4.2) An Schüler/innen richtet sich die Streitschlichtung, einer von einem Lehrer und einer Lehrerin geleiteten/betreuten Gruppe speziell geschulter Schüler/innen. Zum Schuljahr 2011/2012 wird in der Erprobungsstufe die Klassenratsstunde (Verfügungsstunde) eingeführt. Entlastungsmöglichkeiten für Lehrer/innen sind im Blick und werden weiter geprüft. Auch Projekttage, Schulgespräch(s.4.2) und Einzelvorträge setzen sich immer wieder mit den o.a. Grundhaltungen auseinander. Diesbezüglich führt die Schule zur Zeit Gespräche mit der ASG zur Abstimmung einer längerfristigen Kooperation, insbesondere für die Elternschaft. Diese und auf Vermittlung weitere, externe Angebote geben nicht nur Hilfestellung, sie  machen auch deutlich, dass alle gefordert sind, sich gegenseitig zu unterstützen, natürlich vor allem das Kollegium, aber auch die Eltern im Sinne der Erziehungspartnerschaft und die Schüler/innen, ihren Möglichkeiten entsprechend. Wenn Begegnungssituationen am Suitbertus-Gymnasium von diesem Geist geprägt sind, lassen sie ahnen, dass der Glauben heilsam ist, spüren, dass Wort- und Tatverkündigung einander nicht widersprechen.

 

4. Besondere pastorale Angebote

Jesu Wort und Tat sind uns nicht nur Vorbild und Weisung für unser Miteinander. Im Licht seiner Auferstehung geben sie uns die Hoffnung auf Einsicht in die großen (Sinn-) Zusammenhänge unseres Lebens und die Vollendung. Die folgenden Angebote entfalten seine Verkündigung adressatenbezogen auf unterschiedliche Weise. Sie setzen den Religionsunterricht voraus, an dem die Schüler/innen aller Jahrgangsstufen teilnehmen und in dessen Verlauf sie sich mit den Fragen/Implikationen unseres Glaubens intellektuell auseinandersetzen. Schüler/innen nicht-christlicher Religionen oder ohne Religionszugehörigkeit nehmen am Katholischen Religionsunterricht teil. Ihnen stehen alle Angebote offen, insbesondere die persönliche seelsorgliche Begleitung. Taufvorbereitung und Glaubenskurse für Erwachsene (Eltern) erfolgen in Abstimmung mit den Ortsgemeinden und der Glaubensberatung Fides ggf auch durch diese selbst. Für die evangelischen Schüler/innen steht ein begrenztes konfessionsgebundenes Angebot (Religionsunterricht, Gottesdienste und Besinnungstage) zur Verfügung. Dass schulpastorale Anliegen (Haltungen, Gebet, geprägte Zeiten, Aktionen) im Unterricht berücksichtigt werden, ist selbstverständlich.

 

 

4.1  Spirituelle Angebote

Sie eröffnen den Blick auf Gottes Wesen, wie es sich in Jesus Christus offenbart, sie ermöglichen und „üben“, ihm zu begegnen, das eigene Leben immer wieder vor ihn zu tragen und von ihm Annahme, Ermutigung und Orientierung zu erfahren.

Die Angebote knüpfen oft an entsprechende Vorerfahrungen an. Trotzdem sind sie so angelegt, dass sie Ein- und Hinführungen einschließen. Lehrer/innen laden ihre Schüler/innen zur Teilnahme ein, regen zur Mitgestaltung an und begleiten sie.

Die Kirche ist von der Schule aus (Klostertrakt) direkt zugänglich. Sie ist während des Schultages geöffnet und steht der gesamten Schulgemeinde zur Verfügung; insbesondere vor und nach dem Unterricht und während der Pausen, aber auch in Freistunden lädt der Ort zu Besinnung und Gebet ein. Als barocker Raum geprägt bietet er dennoch Möglichkeiten zur Gestaltung, die z.B. im Rahmen der Gottesdienstvorbereitungen oder dem Kirchenjahr entsprechend genutzt werden. Am Seitenaltar ist ein Ort für die persönliche Trauer eingerichtet, an dem Hinweise, Bilder oder Anzeigen kürzlich verstorbener Mitglieder der Schulgemeinschaft ihren Platz und ihre Einladung zum Gebet finden. Bei besonderen Anlässen liegt hier ein Kondolenzbuch aus. So wird die Kapelle besonders konkret als Ort auch persönlicher Trauerbewältigung und des Trostes erfahren.

Das tägliche (Morgen-/Tages-)Gebet

Das Morgengebet zu Beginn eines jeden Tages ruft das Vertrauen auf die Hilfe Gottes und die Verpflichtung zur sozialen Verantwortung in Erinnerung. Es sollte in allen Lerngruppen gehalten werden, in der Regel zu Beginn der ersten Unterrichtsstunde, angeleitet durch die jeweils unterrichtenden Lehrerinnen und Lehrer. Altersentsprechend verändern sich Auswahl, Formulierungen, Inhalte und die Verantwortlichkeit für die Gestaltung. Gleiches gilt für das Tischgebet bei der Verpflegung der Schüler/innen an Langtagen. Da das tägliche Gebet von vielen außerhalb der Schule nicht erlebt wird, bedarf es der sorgsamen Hinführung. Lehrer/innen, insbesondere die Klassenleitungen der neu aufgenommenen Schüler/innen, erhalten, falls nötig, Hilfestellung durch den Schulseelsorger. Es ist aber auch die Notwendigkeit im Blick, in der Oberstufe unterrichtende Kolleg/innen zu unterstützen. Anfragen und Diskussionen über Form und Sinn des Betens wird unter Einbeziehung der Religionslehrer/innen und des Schulseelsorgers Raum gegeben. Das tägliche Gebet berücksichtigt die geprägten Zeiten des Kirchenjahres, ggf. auch Feste und Gedenktage. Im Advent ist die Schulgemeinde an jedem Montag vor der ersten Stunde zu einer Andacht in die Schulkapelle eingeladen; sie wird von (Religions-)Lehrer/innen oder vom Schulseelsorger vorbereitet.

Gottesdienste/Andachten/Meditationen

Zweiwöchentlich feiern die Schüler/innen einer Jahrgangsstufe (bzw. der Sekundarstufe II) in der schuleigenen Antonius-von-Padua-Kapelle, einer ehemaligen Klosterkirche aus dem 17.Jahrhundert, gemeinsam Gottesdienst. Sie lernen dabei verschiedene liturgische Formen kennen und können die Feiern, angeleitet durch die sie unterrichtenden Religionslehrer/innen und unterstützt durch den Schulseelsorger aktiv mitgestalten. Dabei werden die geprägten Zeiten und Patrone ebenso berücksichtigt wie Fragestellungen, die sich insbesondere aus dem Religionsunterricht, der Lebenswirklichkeit der Schüler/innen und der Tagesaktualität ergeben.

Die Vorbereitung erfolgt immer mit einer Klasse (in der Sek II mit einem Kurs KR). Schüler/innen übernehmen nach entsprechender Vorbereitung auch liturgische Dienste wie den des Messdieners oder Lektors. Für die musikalische Begleitung stehen neben einer ausgebildeten Organistin, immer wieder auch von Schüler/innen zur Verfügung, wobei neben der Orgel auch viele andere Instrumente zum Einsatz kommen. Die Klassenleitungen bzw. Fachlehrer/innen nehmen zusammen mit den für die Vorbereitung verantwortlichen Religionslehrerinnen selbst daran teil. Überwiegend werden die Gottesdienste als Eucharistiefeier gehalten. Daneben lernen die Schüler/innen auch andere liturgische Formen kennen, wie Wortgottesdienste, Andachten und Meditationen.

Da der regelmäßige Besuch von Gottesdiensten in den Gemeinden nicht vorausgesetzt werden kann, sind Erläuterungen zum Ablauf und Hilfestellung zum Verständnis vor allem durch den Schulseelsorger immer wieder erforderlich, integriert durch den Religionsunterricht, der Sakramentenverständnis, Eucharistie und Liturgie als Bestandteil des schulinternen Curriculums KR beginnend mit der Jgst.5 thematisiert. Die Aus- und Fortbildung von Messdiener/inne/n durch Schulseelsorger und ältere Schüler/innen bietet die Möglichkeit, das Verständnis des Gottesdienstes und der Eucharistie zu vertiefen. An dem Einführungskurs nehmen nahezu alle Schulanfänger teil.

 

Gottesdienste mit der gesamten Schulgemeinde werden zu besonderen Anlässen des Schuljahres gefeiert. Aus Platzgründen finden sie in der Regel in der benachbarten Suitbertus-Basilika oder wie z.B. am Schuljahresende unter freiem Himmel in der Kaiserpfalz statt. Zu den jährlich fest eingeplanten Gottesdiensten gehören die folgenden:

-am Patrozinium zur Schuljahreseröffnung,

-zum Abschluss des Advent am letzten Schultag vor den Weihnachtsferien,

-zum Beginn der Fastenzeit am Aschermittwoch

-und zum Schuljahresschluss am letzten Schultag vor den Sommerferien.

Dazu kommen die Gottesdienste zur Aufnahme der neuen Schüler/innen und zur Entlassung der Abiturient/inn/en, an denen naturgemäß nicht die gesamte Schulgemeinde teilnimmt.

Weitere Gottesdienste sind an nicht regelmäßig stattfindende Ereignisse gebunden (z.B. Projekttage, Schulfest, Charity-Walk) oder finden aus gegebenem Anlass statt (z.B. Todesfall, Katastrophen).

Für die evangelischen Schülerinnen und Schüler werden eigene Gottesdienste in der evangelischen Stadtkirche mit den hiesigen Pfarrern gefeiert, jeweils für die Stufen 5+6 sowie 7-12.

Ökumenische Gottesdienste finden ggf. 1x pro Schuljahr und Jahrgangsstufe statt, außerdem am Vorabend des letzten Schultags der Jahrgangsstufe 12.

Mehrmals im Jahr finden Gottesdienste für die Eltern statt. Sie werden von Eltern zusammen mit dem Schulseelsorger vorbereitet.

Für Lehrer/innen werden Betrachtungen und Andachten zu bestimmten Anlässen/Zeiten gehalten, z.B. zu Beginn jeder Lehrerkonferenz und am Vorabend des letzten Schultages vor Weihnachten. Einige Kolleg/inn/en nehmen an den Kraftquellentage der Schulabteilung teil, zu denen stets ausdrücklich eingeladen wird.

Der Schulseelsorger unterrichtet das Kollegium regelmäßig über grundlegende sowie tagesaktuelle theologische Fragestellungen und den bistumsweiten Pastoralen Zukunftsweg. Er organisiert entsprechende Fortbildungen. Die Referendare erfahren im Rahmen ihrer Ausbildung durch den Schulseelsorger eine besondere Begleitung und regelmäßige religiöse Schulung.

Für das Schuljahr 2019/2020 ist ein Tag der Spiritualität und der religiösen Bildung für das Kollegium geplant.

Über die o.a. Gottesdienste hält der Schulseelsorger für die Eltern im Rahmen der Schulpflegschaftssitzungen eine Meditation bzw. einen Kurzvortrag zur Glaubensbildung mit weiterführendem Gesprächsangebot.

Wallfahrten

Die Wallfahrten machen die Weggemeinschaft (miteinander in Christus) praktisch erfahrbar. Für die Schüler/innen stellen sie eine markante Unterbrechung des Alltags dar. Obwohl in Kaiserswerth und den umliegenden Gemeinden die Wallfahrt nach Echternach gepflegt wird und in jedem Jahr auch etwa 20 Schüler/innen daran teilnehmen, ist der Wallfahrtsgedanke den meisten nicht vertraut. Die insofern auch „unbesetzte“ Wallfahrt eröffnet mit neuen Orten auch neue, unerwartete Weisen das eigene Leben, den Weg mit Gott und in der Klassengemeinschaft wahrzunehmen. Die Wallfahrten finden in den Jahrgangsstufen 5, 6, 8 und ggf 10 statt. Sie sind an Gelenkstellen der Schullaufbahn platziert, so dass sie zusammen mit den Besinnungstagen die Glaubensbildung entsprechend den angenommenen affektiven Entwicklungsstufen verdichten. Die Vorbereitung der Wallfahrten erfolgt in der Regel im Religionsunterricht und in Gottesdiensten. Folgende Wallfahrten gehören zum Schulprogramm:

Rheinwallfahrt nach Düsseldorf als Abschluss der Einführungstage der Schulanfänger

Die Schulanfänger, ihre Familien und Lehrer/innen fahren nach einer Statio in der Suitbertus-Basilika mit dem Boot nach Düsseldorf. Nach der Feier der Hl.Messe in St.Maximilian gehen alle zu Fuß mit Kerzen versehen als Lichterprozession vom Stadion am Rheinufer entlang zurück nach Kaiserswerth. Inhaltlich werden die Ethik Jesu (gem.Mt 7,12) und die Weggemeinschaft mit ihm und miteinander als Fundament der Schulgemeinde entfaltet. Vorbereitung und Durchführung liegen beim Schulseelsorger, Lehrer/innen und älteren Schüler/inne/n.

Altenberg-Wallfahrt

Veranstaltet wird diese Wallfahrt für die Jgst.6 durch die Schulabteilung, die auch Begleitmaterial zur Verfügung stellt. Vorbereitung und Durchführung liegen beim Schulseelsorger und den Religionslehrer/inne/n. Die Schulleiterin nimmt an der Wallfahrt teil. Neben den o.a. Zielen machen der Kontakt zu anderen Schulen der Diözese und die Begegnung mit dem Erzbischof oder seinem Vertreter die Zugehörigkeit zur Ortskirche und die Chancen einer christlichen Gemeinschaft erfahrbar.

Domwallfahrt am Tag der Schulen

An der jährlichen Domwallfahrt nimmt das Suitbertus-Gymnasium mit der Jahrgangsstufe 8 in Abstimmung mit der Schulabteilung bzw. den übrigen erzbischöflichen Schulen in der Regel alle drei Jahre teil. Zusätzliche Termine werden je nach Möglichkeit genutzt. So fand 2010 eine Domwallfahrt für die Jahrgangsstufen 10 und 11 zum Beginn der gemeinsamen Oberstufe statt (Doppeljahrgang). Neben den o.a. Zielen diente sie der Verständigung zwischen beiden Stufen. Gestaltet wurde sie als Kombination aus Schifffahrt und Wanderung.

Besinnungstage/Tage religiöser Orientierung/Exerzitien/liturgische Nacht/Patrozinium

Besinnungstage/TrO gibt es jeweils für die Klassen 6, 9 und 11, entsprechend den Ausführungen zur Wallfahrt(s.o.). Sie finden immer außerhalb der Schule in dazu geeigneten Häusern statt. Dabei werden Gottesbegegnung und Lebensbewältigung ausgehend von konkreten Fragestellungen erfahrbar gemacht.

Besinnungstage der Klassen 6

Die Besinnungstage finden zum Abschluss der Erprobungsstufe vor den Sommerferien statt. In dieser Situation erleben die Schüler/innen durch Selbstvergewisserung, Rückschau und Ausblick ihren schulischen und persönlichen Lebensfortschritt bewusst als Weg mit Gott und denen, die ihm vertrauen. Ausgehend vom Schulalltag werden in dieser entwicklungspsychologisch virulenten Phase auch Konflikte, Rollen und Wertungen betrachtet und kritisch hinterfragt.

Die Gestaltung erfolgt durch externe Referenten des Kinderzentrums des Erzbistums Köln an der Steinbachtalsperre in Euskirchen. Nach unterschiedlichen Erfahrungen wurden 2011 die Besinnungstage zweier Klassen 6 ad experimentum unabhängig voneinander durch Religionslehrer/innen und Schulseelsorger gehalten. Angesichts der in diesem Jahr in allen Klassen guten Erfahrungen ist das weitere Vorgehen in der Fachgruppe abzustimmen.

Tage religiöser Orientierung der Klassen 9

Sie finden seit Jahren im Bildungshaus der Abtei Meschede getrennt für jede Klasse statt und werden von dem/r jeweiligen Religionslehrer/in vorbereitet und durchgeführt, wobei den Klassenleitungen außerhalb der gestalteten Einheiten, an denen sie in der Regel nicht teilnehmen, die Aufsichtspflicht obliegt. Jede/r Referent/in setzt dabei eigene, auf persönlicher Erfahrung beruhende inhaltliche und methodische Akzente. Er/sie wird die Bereitschaft eines jeden einzelnen, die Zeit für eine Selbstvergewisserung zu nutzen, fördern, ggf. zu wecken suchen. Dabei nutzen die Referent/inn/en die Kenntnis ihrer Schüler/innen und des Unterrichts, um die individuellen Wege des Glaubens spirituell und intellektuell adressatengerecht zu begleiten und zu stützen.

Die Tage bieten in einer Phase, in der sich die Schüler/innen mit ihrer Lebensgestaltung vertieft auseinanderzusetzen beginnen, die Möglichkeit des freien Austauschs über Fragen persönlicher und religiöser Lebensorientierung. Diese offene Zielsetzung wurde in den letzten Jahren in beeindruckender Weise umgesetzt, so dass die Schüler/innen mit ermutigenden und stärkenden Erfahrungen an die Schule zurückkehrten. Etwaige Befürchtung, die Tage religiöser Orientierung könnten durch die Doppelfunktion der Lehrer/inn/en als Referent/inn/en Schaden nehmen, haben sich als gegenstandslos erwiesen.

Exerzitien der Religionskurse der Jahrgangsstufe 11 im Anschluss an das Sozialpraktikum

Das vor den Sommerferien terminierte zweiwöchige Sozialpraktikum(s.3.), konfrontiert mit einer Wirklichkeit, die vielen Schüler/innen nicht vertraut ist. Umso mehr bedarf es neben einer gründlichen Vorbereitung, der Begleitung während des Praktikums, der unmittelbar anschließenden gründlichen Reflexion, um die Vielfalt der Eindrücke zu verarbeiten, zu integrieren und in Bezug zu setzen zu der Frage nach Gott, nach dem, was Leben ausmacht und was ihm Sinn gibt. Die Schüler/innen nehmen kursweise an diesen Exerzitien teil. Sie werden in der Regel von ihren Religionslehrer/innen begleitet. Die Gestaltung erfolgt jedoch durch externe Referenten in ausgewählten Bildungs- bzw. Exerzitienhäusern. Nach vielen Jahren guter Erfahrung wurden 2011 neben der sehr guten Begleitung in Meschede auch Defizite deutlich. Zur genauen Evaluation und Perspektivbildung ist mit den Beteiligten zu sprechen.

Liturgische Nacht

Die Liturgische Nacht wird von Schüler/inne/n, dem Schulseelsorger und nach Möglichkeit Vertretern der Jugend der Pfarrgemeinde gestaltet. Sie findet zu den geprägten Zeiten statt.

Patrozinium

Das Suitbertus-Jubiläum im Jahr 2013 war der Anlass, der Feier des Schulpatroziniums neu zu gestalten. Es wird von der gesamten Schulgemeinde festlich begangen. Nach einem gemeinsamen Gottesdienst in der Basilika findet auf dem Schulhof ein Frühstück für alle statt. In jedem Jahr sollen soziale Projekte der Schule vorgestellt und durch Vorträge und/oder Gespräche mit Gästen erläutert werden. Die Schulband und/oder weitere Initiativen der Schule bestreiten das Rahmenprogramm. Nachmittag ist dem Kollegium vorbehalten, das Stärkung und Zuspruch erfahren soll (z.B. gemeinsame Fahrt auf dem Rhein/Abendessen).

Seelsorgliche Gespräche/ Einzelgespräche/ geistliche Begleitung/Lebenshilfe

Seel-Sorge, Sorge um den ganzen Menschen, die für Jesus wie für uns im Mittelpunkt steht, ist mehr als alles andere persönliche Begegnung. Deshalb nehmen Gespräche mit Schüler/innen, Lehrer/inne/n und Eltern im Rahmen der Schule einen bedeutsamen Raum ein.

In besonderem Maße gilt dies für die Arbeit des Schulseelsorgers. Für Schüler/innen wie Lehrer/innen und Eltern gilt, dass dem seelsorglichen Gespräch fast immer irgendeine Form der Begegnung vorausgeht. Und Begegnungen hält der Schulalltag unendlich viele bereit, wenn Zeit und Kraft nur ausreichen. Unterricht in den drei Fächern, Gottesdienste, Krimi-AG, Auschwitz-Fahrt, Konferenzen, Elternabende, Tag der Offenen Tür, Aufnahmegespräche u.v.m. sind institutionalisierte Begegnungssituationen. Täglich kommen spontan sich ergebende hinzu. Entsprechend wird das bestehende Angebot eines persönlichen, auf Wunsch auch vertraulichen Gesprächs von Eltern, Schülern und Lehrern vielfältig genutzt. Dabei berühren sich Lebens- und Glaubensfragen, z.B. der Umgang mit der eigenen Lebenssituation, eigener und fremder Schuld, der Suche nach Glück/Gott. Konfliktsituationen vielfältigster Art haben oft auch eine seelsorgliche Komponente, nicht nur im Sinne der Lebenshilfe oder des Erziehungsangebotes (s.u.), sondern auch in der Wahrnehmung und Annahme der eigenen Person, wie sie der christliche Glaube ermöglicht. Deshalb involviert die Schulleiterin den Schulseelsorger immer wieder in die Bewältigung/Intervention von individuellen oder gruppenspezifischen Krisensituationen, berücksichtigt die o.a. seelsorglichen Aspekte bei der Entwicklung von Lösungsansätzen, die sie (auch als Theologin) ggf. gemeinsam mit dem Schulseelsorger umsetzt und evaluiert, ohne dass die jeweiligen Rollen diffundieren. Dazu gehören z.B. die regelmäßige Gesprächsbegleitung von Klassen oder Schülergruppen, sowie Beistand in Lebenskrisen und der Bewältigung von Schuldzuweisungen. 

In diesen Grenzbereich zwischen Glaubens- und Lebenshilfe gehören fast immer auch solche Gespräche, die eine Kooperation mit katholischen Beratungsstellen, dem schulpsychologischen Dienst, Ärzten, Therapeuten u.a. notwendig machen bzw. die dazu ermutigen, deren Hilfe in Anspruch zu nehmen.

Gesprächskreis „Leben und Glauben“

Seit Januar 2013 gibt es am Suitbertus-Gymnasium diesen Gesprächskreis als besonderes Angebot für Eltern.

Aus dem Einladungsschreiben:

„(…)Es mögen ganz unterschiedliche Gründe sein, die Sie Ihr Kind auf ein Gymnasium in Trägerschaft des Erzbistums Köln hat schicken lassen. Und vielleicht lässt Sie dieser Schritt - sei es durch Nachfragen oder Aktivitäten Ihrer Kinder, sei es durch eigene Anfragen neu in Kontakt mit Glauben – Kirche – und Religion kommen. Nicht jeder Mensch ist schon als Kind getauft worden, und auch nicht jeder, der getauft ist, hat einen Zugang zum Glauben gefunden oder Antworten auf seine Fragen und Zweifel. Und manches ist vielleicht fremd geblieben oder fremd geworden. Und dennoch gibt es in unserem Leben manchmal Erfahrungen, die an ein Geheimnis rühren, die die uns zugängliche Wirklichkeit übersteigen. Vielleicht haben sie sich bei der Geburt Ihres Kindes gezeigt oder in anderen Momenten Ihres Lebens. Diesem Geheimnis nachzugehen, sich neu auf die Suche zu machen nach dem, was allem einen Sinn gibt und was uns im Leben trägt, dazu will ein Gesprächskreis an unserer Schule Zeit und Raum geben.(…) Für uns bedeutet Christ-Sein, in Beziehung sein, sich von der Botschaft Jesu von Nazareth berühren zu lassen und ihr nachzugehen. Unser Anliegen ist es, eine Möglichkeit des Austauschs und der Orientierung zu bieten, den christlichen Glauben näher kennenzulernen bzw. zu vertiefen, Fragen zu stellen und nach Antworten zu suchen. Dies in einer Atmosphäre des Vertrauens, gegenseitigen Respekts und der uneingeschränkten Wertschätzung jedem Einzelnen gegen

über. Vielleicht hören Sie nur zu, vielleicht bringen Sie sich mit Ihren Erfahrungen ein: Sie alle sind uns herzlich willkommen.“

Den Gesprächskreis begleiten der Schulseelsorger und die L´i.A. Barbara Massing (FachlehrerinD-KR). Er trifft sich im Abstand von 6-8 Wochen.

 

4.2  Erziehungsangebote

Aus ihrem Anliegen heraus, den christlichen Glauben an Jesus Christus als heilsam und tragfähig erfahrbar zu machen durch Übereinstimmung von Wort- und Tatverkündigung, widmet sich die Schule in Ergänzung zu den o.a. individuellen Beratungsangeboten auf vielfältige Weise ethischen und pädagogischen Fragestellungen, um die Erkenntnisse aus Theorie (Forschung) und Praxis für Lehrer/innen, Eltern und Schüler/innen gleichermaßen nutzbar zu machen. Das geschieht vor allem durch die im Abschnitt „Grundhaltungen/Schulkultur“ ausdrücklich genannten schulischen und außerschulischen Veranstaltungen und Gruppen, die alle den Menschen und sein Wohl ins Zentrum ihrer Aktivitäten stellen. Besondere Bedeutung haben hierbei die Schulentwicklungsgruppe und das Schulgespräch. Während im Rahmen des Schulgesprächs regelmäßig Experten verschiedenster Disziplinen ihre Positionen vor der Schulgemeinde referieren, reflektiert die Schulentwicklungsgruppe unter externer Leitung Bereiche des schulischen Alltags und sucht ggf. nach alternativen Erkenntnissen aus Wissenschaft und Praxis. So setzt sie sich zurzeit, ausgehend von den Desideraten des Lehrer- und Schülerverhaltens mit dem auf Haim Omer basierenden Ansatz „Autorität durch Beziehung“ von Martin Lemme auseinander.

Zum Erziehungsangebot gehören neben dem interdisziplinären Dialog auch Hilfestellungen zur Berufsfindung (zweiwöchiges Berufspraktikum, mit qualifizierter Vor- und Nachbereitung), eine weitgehende, individuelle Lernförderung, die Förderung musischer Talente durch zwei Orchester, Chor und Theatergruppen und eine verantwortungsvolle, durch Mediziner unterstützte Sexualerziehung.

Das Schutzkonzept des Erzbistums Köln ist seit 2018 Teil der Schulkultur und wird in regelmäßigen Abständen gemeinsam erörtert.

 

4.3  Angebote zur Förderung sozialen Engagements/sozialer Kompetenz

Aus dem christlichen Ethos folgt die Notwendigkeit der Ausbildung sozialer Kompetenzen und die Hinführung/Anleitung, sich für andere, insbesondere hilfebedürftige Menschen zu engagieren. Neben der Internalisierung der o.e. Grundhaltungen bestehen an der Schule folgende weitere Angebote:

-Die Fair-Trade-AG wurde 2010 von Schülern gegründet, die im Rahmen der Firmvorbereitung für die Erfordernisse ethisch vertretbaren Handelns sensibilisiert wurden. Die AG versteht sich als Teil einer globalen Bewegung (Zertifizierungskampagne). Sie setzt sich mit Informationsveranstaltungen und Unterrichtsbesuchen dafür ein, dass ein Bewusstsein für die Bedingungen eines weltweiten Handels geweckt wird und fair gehandelte Produkte schließlich in Schule und Privathaushalten vermehrt Verwendung finden. Seit November 2011 ist das Suitbertus-Gymnasium die 1.Fairtrade-Schule Deutschlands. Der Titel, den die Schulministerin des Landes NRW verlieh, wurde im Dezember 2014 aufgrund der lebendigen Weiterentwicklung des Fair-Trade-Bewusstseins an der Schule bestätigt.

-Seit Jahren unterstützt das Suitbertus-Gymnasium das Friedensdorf Oberhausen International, vor allem durch Aktionen in der Fastenzeit. Die Organisation setzt sich vor allem für die medizinische Behandlung in Deutschland von kranken und verletzter Kinder aus Krisengebieten ein, denen dort nicht geholfen werden kann. Die Aktionen werden in der Regel von einzelnen Gruppen (Kursen, Klassen) durchgeführt, angeleitet und begleitet durch Lehrer/innen.

-Das Notre-Dame-College Dhaka/Bangladesh wird über Misereor regelmäßig durch Spenden seitens der Schulgemeinde unterstützt.

-Zur Teilnahme an der Aktion „Weihnachten im Schuhkarton“ der Dachorganisation „Geschenke der Hoffnung“ werden alle Schüler/innen durch Aufruf und Information eingeladen. Die Beteiligung ist beeindruckend.

-Alle drei Jahre findet ein Charity-Walk statt, an dem alle Schüler/innen und Lehrer/innen teilnehmen. Der Erlös kommt sozialen Einrichtungen zugute, die jedes Mal neu ausgewählt und vorab bekannt gemacht werden. Im Jahr 2011 war dies das Kinderhospiz Regenbogenland in Düsseldorf. 2014 wurden die Aktion „Lebenszeichen Afrika“, Maßnahmen zur Resozialisierung von Kindersoldaten sowie schwerkranke Kinder unterstützt. Im Jahre 2018 wurde der Erlös aufgeteilt unter „Lebenszeichen Afrika e.V.“, „Allianz Bildung und Lernen e.V.“ und einem Projekt der UNICEF in Kambodscha „Mönche bieten Kindern Schutz“.

-Spontanhilfe(z.B. bei Naturkatastrophen) und die Förderung von Einzelprojekten erfolgen nach Tagesaktualität durch Spendenaufrufe und Kollekten.

-Das zweiwöchige Sozialpraktikum, das alle Schüler/innen am Ende der Jahrgangsstufe 11 absolvieren, trägt in besonderer Weise dem Umstand Rechnung, dass die empathische Auseinandersetzung mit der Situation von Menschen in Not und die Anleitung zur Übernahme von Verantwortung in der (Schul-)Gesellschaft selbstverständlicher Teil einer dem christlichen Menschenbild verpflichteten Erziehung ist. Das Suitbertus-Gymnasium führt dieses Praktikum seit vielen Jahren durch. Der Einsatz wird jeweils individuell abgestimmt. Dabei stehen der Schule, aufgrund der positiven Erfahrung von Trägern und Schüler/innen inzwischen sämtliche Bereiche der/sozialer Für-Sorge offen.

-Mit OStR Matthias Schmitz-Arenst hat die Schule einen Koordinator für das Sozialpraktikum und die Förderung der verschiedenen Projekte.

-Der empathischen Auseinandersetzung mit Menschen in Not dient auch die Konfrontation mit den Konkretisierungen menschenverachtender Ideologien und Haltungen im Rahmen der Fahrt mit Schüler/inne/n der Sekundarstufe II nach Auschwitz (s.4.4).

 

 

 

4.4  Kooperationen

Neben der o.e. Zusammenarbeit mit den kirchlichen und staatlichen Hilfswerken und Beratungsstellen, sind vor allem folgende weitere Kooperationsangebote zu erwähnen:

-Die Kooperation mit der Ortsgemeinde (Kaiserswerth) und den Pfarreien des Pfarrverbands (Kalkum,Wittlaer, Angermund) ist naturgemäß eng. Gottesdienste der Schulgemeinde finden z.T. in der Basilika statt, der Suitbertus-Saal der Gemeinde wurde von der Schule angemietet und wird vor allem für die Verpflegung der Schüler/innen an Langta

gen genutzt. Es finden regelmäßige Treffen sowohl des Schulseelsorgers als auch der Schulleiterin mit dem Ortspfarrer Dregger statt, zu Austausch und Abstimmung pastoraler Angebote. Traditionsgemäß ist die Schule in Fronleichnamsprozession, Patrozinium und Firmung eingebunden. Das Suitbertus-Jubiläum 2013 wurde von Schule und Pfarrei gemeinsam vorbereitet. Schulleiterin und Schulseelsorger gehörten dem Beirat an. Bei der Renovierung der Basilika feierte die Pfarrgemeinde ihre Gottesdienste in der Schulkapelle.

-Die o.e. regelmäßigen ökumenischen Gottesdienste sind Zeichen einer gelingenden Zusammenarbeit mit der evangelischen Kirche. Die Zuständigkeit der Pfarrer/in für die Schule kann wechseln, seit 2009 ist sie Pfarrerin Ulrike Heimann übertragen. In allen Fragen der seelsorglichen Begleitung der evangelischen Schüler/innen wird Einvernehmen mit der Fachgruppe evangelische Religion und den/der Pfarrer/i/n hergestellt.

-Auf die regionale und überregionale Angebote der Kinder-, Jugend- und Erwachsenen/Elternpastoral des Einzugsgebietes, insbesondere auch des Erzbistums Köln und des Stadtdekanates Düsseldorf wird durch Plakate, Flyer, Homepage und persönliche Ansprache einladend hingewiesen. Alle Schüler/innen, die gefirmt werden, erhalten einen Brief von Schulleiterin und Schulseelsorger. Das Suitbertus-Gymnasium hat 2011 mit 30 Schüler/innen der Sekundarstufe II am „Interreligiösen Gespräch Düsseldorf“ teilgenommen und wird auch beim Dialogprozess „Einen neuen Aufbruch wagen“ auf Stadtebene vertreten sein.

-Der Kontakt zur jüdischen Gemeinde erfolgt im Rahmen von Synagogenbesuchen durch Schülergruppen sowie durch die regelmäßigen, über die „Gedenkstätte Mühlenstraße“ und das Schulreferat Düsseldorf vermittelten Begegnungen von Zeitzeugen und/oder deren Angehörigen mit Schüler/innen in der Schule.

-Darüber hinaus findet jährlich während der Herbstferien eine einwöchige Fahrt nach Auschwitz statt, die von Schulleiterin und Schulseelsorger begleitet wird und an der 18 Schüler/innen der Sekundarstufe II teilnehmen. Unterbringung und Studienbegleitung erfolgen im internationalen „Zentrum für Dialog“ unweit der ehemaligen Konzentrationslager. Die Fahrt ist im Schulprogramm verankert.

 

5. Schlussbemerkung

Die Evaluation und Weiterentwicklung des vorgelegten Konzepts, wie sie im Rahmen der Ausführungen zur Zielsetzung angekündigt wurden, sollen unter Beteiligung der Fachgruppe Religion und weitere interessierte Lehrer/innen, Eltern, Schüler/innen und Mitarbeiter/innen erfolgen. Dabei wird in nächster Zeit besondere Berücksichtigung finden müssen, dass die Schüler/innen immer mehr Zeit im Lebensraum Schule verbringen. Zu erwartende schulpolitische Entscheidungen werden diese Entwicklung eher verstärken. Mit der kürzlich fertiggestellten Mensa zeigt die Schule, dass sie auf die veränderten Bedingungen reagiert. Gleiches gilt für bereits erfolgte die Qualifizierung von Lehrer/inne/n für die Mitarbeit in der Schulpastoral. Die wachsende Nachfrage nach Angeboten der Schulpastoral entspricht ihrer Bedeutung für die Seelsorge.

 

 

Stand 06/2018

 

Download des schulpastoralen Konzepts