2018-05-18_Test-Titelleiste_2280x300

Die Körper der SS - Ein Unterrichtsgang in die Mahn- und Gedenkstätte

Am Freitag, den 18. Januar 2019, machte der Geschichts-GK aus der Jahrgangsstufe 12 von Frau Dr. Barner begleitet von Frau Barsch eine Exkursion in die Mahn- und Gedenkstätte in der Düsseldorfer Altstadt. Schon in den Wochen zuvor hatten wir uns mit dem Nationalsozialismus beschäftigt. Nach dem Aufstieg Hitlers und wie es dazu kam, sprachen wir über Reichswehr, Wehrmacht und SS und den Widerstand zur NS-Zeit. Relativ gut vorbereitet fanden wir uns also vor der Mahn- und Gedenkstätte ein, um uns die Sonderausstellung „Die Körper der SS. Ideologie, Propaganda und Gewalt“, die noch bis zum 27. Januar läuft, anzuschauen. Empfangen wurden wir von David Engelhardt, der uns die nächsten anderthalb Stunden durch die Sonderausstellung führte. Zunächst gab er uns jedoch eine kurze Einführung zur Geschichte und dem Hintergrund der Mahn- und Gedenkstätte, sowie dem Gebäude, in dem sie heute ist. Dabei erfuhren wir, dass unter anderem auch die SS das Gebäude einmal genutzt hatte. Mit dieser Überleitung widmeten wir uns der Sonderausstellung. Herr Engelhardt ergänzte die Ausstellungsstücke und –texte durch Vorträge, jedoch nicht ohne uns Schüler einzubinden und unser Wissen durch Fragen zur SS auf die Probe zu stellen. So erfuhren wir beispielsweise, dass SS-Mitglieder nicht nur der Rassenideologie entsprechen mussten, sondern zur sogenannten „Rassemusterung“ auch auf einem Handbuch zur Pferdezucht basierte. Auch Fragen, auf die wir im Unterricht keine abschließende Antwort gefunden hatten, konnten wir stellen. Zum Beispiel, wie es dazu kam, dass Hitler seine Rassenideologie durchsetzen konnte, obwohl er selbst offensichtlich nicht seinem Ideal (blonde Haare, blaue Augen) entsprach. Wir erfuhren zahlreiche Details zur SS und deren Legitimierung durch die Rassenideologie, zum Bild der Frau und des Mannes und der Behandlung von Kranken und Behinderten während der NS-Zeit. Ein besonderes Highlight war die Besichtigung des Luftschutzkellers am Ende der Führung. Dort bekamen wir den Unterschied zwischen Bunker und Luftschutzkeller erklärt und konnten sehen, in welchen Verhältnissen die Menschen in Düsseldorf zum Kriegsende hin leben mussten.
Nach der Führung hatten wir noch Gelegenheit, uns selbstständig die Dauerausstellung „Düsseldorfer Kinder und Jugendliche im Nationalsozialismus“ anzuschauen. Wir lasen und hörten über junge Widerständler, Homosexualität im Nationalsozialismus, aber auch über die Hitlerjugend und den Bund Deutscher Mädel .
Insgesamt waren es sehr lehr- und aufschlussreiche Stunden, die eine Abwechslung zum „normalen“ Geschichtsunterricht darstellten und jedem ermöglichten, das mitzunehmen, was ihn/sie wirklich interessiert. Dies lag nicht zuletzt an der freundlichen Einladung, wiederzukommen (der Eintritt ist kostenlos) und sich mit Informationen für die Referate, die wir bald im Unterricht halten, zu versorgen. In der Mahn- und Gedenkstätte wird lebendig und anschaulich an die NS-Zeit erinnert und ihr Besuch ist deshalb für jeden empfehlenswert. Auch, wenn man sich vielleicht nicht so sehr für Geschichte interessiert – hier wird Interesse geweckt!

EVA GERDING

Fotos