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Ostergruß 2021

Ostergruß

Ostern 2021

 

Liebe Familien, liebe Kolleginnen und Kollegen, liebe Schulgemeinde,

vieles haben wir uns anders gewünscht. Die Hoffnung, dass dieses Jahr Ostern wieder „richtig“ gefeiert werden kann, war noch Anfang des Jahres groß. Und jetzt: Wir brauchen langen Atem.  Und zugleich trägt uns das, was wir gemeinsam schon geschafft haben. Dazu gehört auch, den Blick immer wieder über die eigene Situation hinaus auf diejenigen zu lenken, die uns gerade jetzt besonders brauchen, ob in der Nähe oder in der Ferne. Ganz bewusst haben wir an Weihnachten um Spenden zur Förderung von Jugendlichen mit Behinderung in Uganda gebeten, denen durch die Einrichtung von Werkstätten und Unterkünften in Mbale ein selbstbestimmtes Leben ermöglicht soll. Die Beteiligung an dieser Aktion in allen Jahrgangsstufen war überwältigend, so dass eine Spende in Höhe von 7832,32 € an unseren Kooperationspartner „Verein Lebenszeichen Afrika e.V.“ übergeben werden konnte. Ein Dankesscheiben des Vereins fügen wir diesem Brief bei.

Seit Ostern 2020 haben aber auch wir uns auf vielfache Weise und immer wieder als aufeinander angewiesen erfahren. Helfend und stützend und manchmal auch einander aushalten müssend und könnend. Was das für jeden und jede aus unserer Schulgemeinde bedeutet, können wir nur ahnen. 

Die Impulse der „40 Tage“ waren Gelegenheit, die eigene Situation, die ganz persönlichen Erfahrungen zu bedenken und vielleicht neu die Leben stärkende Botschaft Jesu für das eigene alltägliche Leben zu spüren. Vielleicht hat Ihnen das geholfen. Vielleicht bewegten Sie aber auch ganz andere Gedanken, Sorgen. 

Wir möchten zuerst allen danken, die auf ihre Weise dazu beigetragen haben, dass wir als Schulgemeinde den Herausforderungen von CoViD-19 entgegentreten konnten: Schülerinnen und Schülern, Kolleginnen und Kollegen, Müttern und Vätern. 

Und dann möchten wir uns mit Ihnen allen gedanklich verbinden, zu einer Hoffnung, der die Auferstehung Jesu Ausdruck verleiht: Dass Liebe stärker ist als jede Begrenzung. Dass wir in Beziehung unsere Erfüllung finden. Auferstehung aus der Angst vor dem Tod, hin zu einem neuen Leben. Marie Luise Kaschnitz hat es gewagt, diese Hoffnung zu formulieren. Wir möchten ihre Worte mit Ihnen teilen. Wir möchten mit Ihnen so von Herzen Ostern feiern.

Ihre

Claudia Haupt                 und             Johannes Wirthmüller

 

 

 

 

Glauben Sie…..

Glauben Sie fragte man mich
An ein Leben nach dem Tode
Und ich antwortete: ja
Aber dann wusste ich
Keine Auskunft zu geben
Wie das aussehen sollte
Wie ich selber
Aussehen sollte
Dort
 
Ich wusste nur eines
Keine Hierarchie
Von Heiligen
auf goldenen Stühlen sitzend
Kein Niedersturz
Verdammter Seelen
Nur

Nur Liebe frei gewordene
Niemals aufgezehrte
Mich überflutend
 
Kein Schutzmantel starr aus Gold
Mit Edelsteinen besetzt
Ein spinnwebenleichtes Gewand
Ein Hauch
Mir um die Schultern
Liebkosung schöne Bewegung

 

Wie einst von tyrrhenischen Wellen
Wie von Worten die hin und her
Wortfetzen
Komm du komm
 
Schmerzweh mit Tränen besetzt
Berg-und-Tal-Fahrt
Und deine Hand
Wieder in meiner
So lagen wir
Lasest du vor
Schlief ich ein
Wachte auf
Schlief ein
Wache auf
Deine Stimme empfängt mich
Entläßt mich und immer
So fort
 
Mehr also, fragen die Frager
Erwarten Sie nicht nach dem Tode?
Und ich antworte
weniger nicht.

 

Marie Luise Kaschnitz (Gesammelte Werke in 7 Bänden, Frankfurt am Main: Insel 1981 ff., 5. Band)