Welchem Stern folgst du? – Unsere Sternwallfahrt nach Köln
„Damals im kindlichen Glauben brannte der Stern ganz hell und stark. Der Weg war klar. Das Leben war gut, leicht und sorgenfrei. Aber je älter ich wurde, desto mehr Fragen kamen auf. Brauche ich den Stern als Wegweiser und Wegbegleiter überhaupt noch? Aber egal, ob ich ihn ignoriere, anzweifle oder verneine: Dieser Wegweiser-Stern verschwindet nicht. Er ist da.“ - Mucksmäuschenstill ist es im Kölner Dom, über 900 Schülerinnen und Schüler, Lehrerinnen und Lehrer, Eltern und einige Zaungäste lauschen gebannt Philipp aus der Q2, der in der Predigt am Rednerpult steht und sich traut: mit einigen anderen sehr persönlich und authentisch über seine Beziehung zum Glauben zu sprechen. Das Sonnenlicht fällt durch das große Richter-Fenster auf den Chorbereich, einige Fünftklässlerinnen versuchen, hinter den großen Pfeilern mit ihren Handys einen besseren Winkel zum Filmen zu bekommen. Für die Schulband gibt es spontanen Applaus, „Wo ist denn Jan? Der soll doch da auch mitspielen?“, interessiert meine Klasse besonders.
In einer guten Stunde Wortgottesdienst kommt zusammen, was uns als Schule heute ausmacht, alltagsnah und eigenständig. Eine Sternstunde, trotz Kirchenkrise und einiger sehr müder Augen.
Die Nacht war kurz in Aachen, Essen, Vallendar und an den vielen anderen Orten, an denen die einzelnen Klassen und Stufen übernachtet haben. Und dann ging es von dort schon früh los nach Köln, zur Feier im Dom und anschließender Rückreise mit einem großen Schiff der „KD“ über den Rhein zurück nach Düsseldorf.
Unermüdlich war in den letzten Jahren das Planungsteam um Christiane Fentross, ehemalige Elternpflegschaftsvorsitzende, und Schulseelsorger Johannes Wirthmüller im Einsatz. Unterkünfte, Fahrpläne, Verpflegung, Ein- und Auszug, Gottesdienstplanung... vieles musste bei einer so großen Aktion bedacht werden. „Dem Stern folgen“ als Suche nach Orientierung, einem glückenden Leben, lautete dabei das Motto unserer Wallfahrt Mitte September. Es erinnert an unseren Schulpatron, den Heiligen Suitbertus, und natürlich auch an die drei Weisen, deren Schrein im Dom steht.
„Das Ankommen im Dom fühlte sich an wie eine Belohnung, ein Durchatmen“, erinnert sich Christiane Fentross. Trotz Bahnchaos, krankheitsbedingten Ausfällen und anderen Widrigkeiten: Unsere Wallfahrt stand unter einem guten Stern.
Antonia Kroll